Die Sonntagszeitung zeigte in der letzten Ausgabe: Nicht übertragbare Krankheiten (NCD) verursachen 80% der Gesundheitskosten, ca. 51,7 Milliarden Franken jährlich. Ernährung ist einer der Lebensstilfaktoren, die an der Entstehung dieser Krankheiten beteiligt sind. Rund die Hälfte aller nicht übertragbaren Krankheiten sind durch den individuellen Lebensstil beeinflusst: Essen, Trinken, Bewegung und Suchtverhalten. Die Behandlung von Diabetes kostet laut Artikel rund eine Milliarde Franken und zehnmal teurer kommen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu stehen. Rechnet man all jene Kosten für Krankheiten zusammen, auf welche auch die Ernährung einen Einfluss hat, beläuft sich die Summe auf rund 27 Milliarden Franken, rund die Hälfte der Gesundheitskosten.

Um die Häufigkeit der nicht übertragbaren Krankheiten zu senken, liegt es auf der Hand, die Umsetzung einer ausgewogenen Ernährungsweise zu unterstützen. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE ist die nationale Stelle in der Schweiz, die der Bevölkerung wissenschaftlich abgestützte, unabhängige sowie niederschwellige Informationen anbietet. Der Informationsdienst nutrinfo® der SGE steht allen kostenlos zur Verfügung. Der Dienst bietet Hilfe an, wenn Informationen für eine selbstverantwortliche Entscheidung fehlen oder Fragen zu einer ausgewogenen Ernährung auftauchen. Auch für Medienleute ist die SGE eine wichtige Auskunftsstelle, die zeitnahe, wissenschaftlich fundierte Auskunft gibt.

Die Nationale Strategie zur Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten muss also Schlagkraft haben, um erfolgreich zu sein. Dazu braucht es eine Fachstelle und Finanzen. Die SGE als anerkannte Institution für eine ausgewogene Ernährung bietet dieses Know-how. Man fragt sich jedoch, wie die Politik ihre Ziele erreichen möchte, wenn Gelder in der Gesundheitsförderung gestrichen werden. Der Bericht in der Sonntagszeitung zeigt, dass es eine unabhängige Botschafterin für eine ausgewogene Ernährung wie die SGE braucht, damit die Gesundheitskosten nicht noch mehr ansteigen.

Dr. Isabelle Herter-Aeberli,
Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE

Bild: Sonntagszeitung, Das sind die teuersten Krankheiten, 08.04.2018