Als Präventivmediziner und Gesundheitswissenschaftler liegt mein Interesse auf dem evidenzbasierten Früherkennen und Vorbeugen von Risikofaktoren und chronischen Krankheiten. Mein Fokus ist Ernährung und die Prävention von Adipositas und Diabetes auf Bevölkerungsebene. Seit 2015 unterrichte und forsche ich hauptsächlich an der BFH.
- Wie sind Sie beruflich mit der ausgewogenen, nachhaltigen Ernährung und mit der SGE verbunden?
Ich unterrichte und forsche an der Berner Fachhochschule (BFH) zu gesundheitlichen Aspekten der Ernährung. Dazu gehört auch dessen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung als Ganzes und natürlich auch die unseres Planeten, da diese rückwirkend wiederum die Gesundheit des Individuums tangiert. Meine Verbindung zur SGE geht über 20 Jahren zurück. Damals durfte ich für die SGE arbeiten und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Heute bin ich im Advisory Board der SGE aktiv.
- Was bedeutet Essen und Trinken für Sie persönlich?
Zusammensein mit der Familie, Genuss und Freude am Zubereiten, gemeinsamen Speisen, auch mal mit einem guten Glas Wein. Mich interessiert auch woher unser Essen stammt, wie es entsteht und verarbeitet wird. Gerne würde ich mich mehr dem eigenen Anbau widmen, leider fehlt mir die Zeit.
- Welches ist ihr Lieblings-Produkt (Spiel, Merkblatt, tabula…..) der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE? Und weshalb?
Ich arbeite gerne mit den Informationsblättern der SGE und verwende sie auch für die Lehre. Erst kürzlich habe ich eine didaktisch und inhaltlich sehr gute Zusammenstellung der SGE zu freiem und zugesetztem Zucker in Lebensmitteln und «natürlichen» Süssungsmitteln benutzt. Zudem empfinde ich die Verlinkungen der SGE zu den Zufuhrempfehlungen und der Schweizer Nährwertdatenbank als sehr hilfreich.
- Welche Ernährungsthemen werden aus Ihrer Sicht in den kommenden fünf Jahren wichtig werden?
Die Ultraverarbeitung von Lebensmitteln, sowie deren Auslobung, zum Beispiel mit Labelling. Zudem die Versorgung mit Nährstoffen von Personen über 65 Jahren, die in wenigen Jahren bereits ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ausmachen. Beides steht teilweise in Konflikt mit dem Wandel hin zu einer Ernährung mit einem geringeren Anteil an tierischen Produkten.