Ab wann darf bzw. sollte mein Kind glutenhaltige Lebensmittel bekommen?

Glutenhaltige Getreide sollten im 1. Lebensjahr eingeführt werden, das heisst im Alter zwischen vier bis zwölf Monaten. Sowohl eine frühere als auch eine spätere Einführung von Gluten könnte mit einem erhöhten Risiko für eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) einhergehen.

Juli 2022

Ab welchem Alter darf der Getreidebrei mit Kuhmilch zubereitet werden?

Kuhmilch enthält relativ viel Protein. Da eine zu hohe Proteinzufuhr die Nieren des Säuglings belasten kann, sollte Kuhmilch in den ersten 6 Lebensmonaten gemieden werden. Ab dem 7. Monat können kleine Mengen (etwa 1 dl) für die Zubereitung eines Getreidebreis verwendet werden. Grössere Mengen sind ab dem 13. Monat möglich.

Juli 2022

Darf Babybrei noch am nächsten Tag verwendet werden?

Reste vom Babybrei sollten im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Sie sollten höchstens einmal wieder aufgewärmt werden.

Juli 2022

Darf selbst gemachter Babybrei aufbewahrt oder eingefroren werden?

Selbst zubereiteter Brei kann bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt oder – am besten direkt nach der Zubereitung – bis zu 2 Monate eingefroren werden. Zum Einfrieren eignen sich Fruchtmus aus gekochten Früchten, Gemüsebrei, Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (ohne Öl und Fruchtsaft) sowie gekochtes und püriertes Fleisch. Nicht geeignet zum Einfrieren ist Brei mit Milch. Kartoffeln lassen sich nur als Bestandteil eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis einfrieren. Wird reiner Kartoffelbrei eingefroren, verändern sich Konsistenz und Geschmack des Breis ungünstig.

Juli 2022

Dürfen Eier und Fisch im ersten Lebensjahr als Ersatz für Fleisch dienen?

Fleisch, Fisch und Eier sind gute Proteinquellen. Darüber hinaus enthalten sie weitere wertvolle Nährstoffe: Fleisch liefert unter anderem Eisen, Fisch Jod und im Fall von Meeresfisch auch Omega-3-Fettsäuren. Eier liefern viele fettlösliche Vitamine. Bezüglich Protein sind diese drei Lebensmittel gegenseitig austauschbar, nicht jedoch bezüglich der anderen Nährstoffe. Spätestens ab dem 7. Monat sollte Ihr Kind regelmässig kleine Mengen an Fleisch erhalten, um die Eisenversorgung sicherzustellen. Bieten Sie regelmässig auch fettreichen Fisch an (Omega-3-Fettsäuren). Ab und zu können Sie Ihrem Kind anstelle von Fleisch ¼ hartgekochtes Ei geben, entweder als Fingerfood oder in pürierter Form im Brei. Ab dem 9. Monat kann es ½ Ei sein. Es sollte immer hart- respektive durchgekocht sein.  Eisen aus Hühnerei ist für den Körper weniger gut verfügbar als Eisen aus Fleisch. Daher können Eier das Fleisch nicht vollständig ersetzen.

Juli 2022

Dürfen Süsskartoffeln als Ersatz für Kartoffeln im Babybrei verwendet werden?

Süsskartoffel erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit, da sie einen süsslich-aromatischen Geschmack aufweisen und seit einiger Zeit auch aus Schweizer Anbau erhältlich sind. In der Beikost können sie ab und zu als Alternative zu Kartoffeln verwendet werden.

Je nach Sorte enthalten Süsskartoffeln recht viel Oxalsäure, welche die Aufnahme von Calcium, Eisen und Magnesium im Körper verschlechtert. Da Oxalsäure beim Kochen ins Kochwasser übergeht, empfiehlt es sich, das Kochwasser nicht weiterzuverwenden.

Juli 2022

Ist Butter als Beigabe zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei sinnvoll?

Es empfiehlt sich, den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei mit einem Esslöffel hochwertigen Pflanzenöls zu ergänzen. Dazu bietet sich z. B. kalt gepresstes oder raffiniertes Rapsöl an, das dem Kind wertvolle Fettsäuren (wie Omega-3-Fettsäuren) liefert. Im Vergleich zum Rapsöl enthält Butter weniger wertvolle Fettsäuren.

Juli 2022

Kaltgepresstes oder raffiniertes Pflanzenöl: Welches eignet sich für den Babybrei?

Sowohl kaltgepresstes als auch raffiniertes Pflanzenöl sind für die Beikost geeignet. Wichtig ist die Verwendung eines Pflanzenöls mit einem guten Fettsäuremuster, wie z. B. Rapsöl, das wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthält.

Juli 2022

Mein Kind ist 5 Monate alt und möchte keinen Brei essen. Was soll ich tun?

Falls Ihr Kind den Kopf wegdreht, das Essen nicht schluckt oder eine andere ablehnende Reaktion zeigt, ist es vielleicht noch nicht bereit für die Beikost. Warten Sie etwas ab und versuchen Sie es nach ein bis zwei Wochen erneut. Wann mit der Beikost begonnen werden kann, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Typische Zeichen, dass ein Kind reif ist für die Beikost, sind folgende: Das Kind kann aufrecht sitzen und den Kopf halten; es interessiert sich dafür, was andere Personen essen; das Kind nimmt eigenständig Dinge in den Mund und öffnet freiwillig den Mund, wenn ihm Essen angeboten wird.

Juli 2022

Mein Mann und ich essen seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Können wir unser Kind auch vegetarisch ernähren?

Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung, also eine vegetarische Ernährung welche Milchprodukte und Eier miteinschliesst, ist für Säuglinge und Kleinkinder gut möglich. Voraussetzung ist eine ausgewogene Ernährung mit einem besonderen Augenmerk auf diejenigen Nährstoffe, die üblicherweise über Fleisch und Fisch zugeführt werden. Dies gilt vor allem für Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Eisen. Weitere Informationen siehe hier

Dagegen wird eine vegane Ernährung (Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel) für Säuglinge und Kinder nicht empfohlen.

Juli 2022

Meine Frau und ich haben Allergien. Müssen wir bei der Beikost-Einführung etwas beachten?

Ab Beginn des fünften Lebensmonats können Sie zusätzlich zum Stillen (bzw. zum Schoppen) schrittweise Beikost einführen. Mit der Einführung der Beikost zu warten, schützt nicht vor Allergien. Bis vor einigen Jahren wurde teilweise empfohlen, bestimmte Lebensmittel (z. B. Fisch oder glutenhaltige Lebensmittel) im ersten Lebensjahr zu meiden. Neuere Forschungsergebnisse haben jedoch gezeigt, dass dies keinen vorbeugenden Effekt auf die Allergieentwicklung hat. Im Gegenteil: Eine dem Alter angepasste, vielfältige Ernährung im ersten Lebensjahr scheint vor Allergien zu schützen. Insbesondere der Konsum von Fisch kann einen positiven Einfluss haben.

Lebensmittel, die für den Säugling neu sind, sollten Sie im Abstand von einigen Tagen einführen. So können Sie allfällige Unverträglichkeiten erkennen und abklären.

Juli 2022

Warum sollte der Babybrei mit Fruchtsaft ergänzt werden?

Das in Früchten enthaltene Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wie z. B. Gemüse oder Getreide. Eine kleine Menge von etwa 1,5 Esslöffel Fruchtsaft oder Fruchtpüree als Beigabe zum Brei reicht bereits aus.

Juli 2022

Was ist beim Auftauen von tiefgefrorenem Babybrei zu beachten?

Wärmen Sie tiefgefrorenen Brei unmittelbar vor der Mahlzeit im Wasserbad, in der Pfanne oder in der Mikrowelle auf. Dann sind die Vitaminverluste geringer als beim mehrstündigen Auftauen im Kühlschrank. Rühren Sie den erwärmten Brei nach dem Aufwärmen gut um, damit sich die Wärme im Brei gleichmässig verteilt, und testen Sie die Temperatur. Dies gilt insbesondere für Brei aus der Mikrowelle, da der Brei darin ungleichmässig erhitzt wird und sich Ihr Kind an heissen Stellen verbrennen könnte.

Juli 2022

Was sind Omega-3-Fettsäuren und worin sind sie enthalten?

Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, von denen einige vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und deshalb mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Dazu gehören die alpha-Linolensäure, die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Alpha-Linolensäure (ALA) kommt z. B. in Baumnüssen, Leinöl, Leindotteröl und Rapsöl vor, EPA und DHA in grösseren Mengen aus­schliesslich in Mikroalgenöl und fettreichem Fisch. Der Körper kann ALA in EPA und DHA umwandeln, jedoch nicht in ausreichenden Mengen, weshalb die Zufuhr über die Nahrung wichtig ist. EPA und DHA sollen positiv auf die Gesundheit wirken und spielen eine Rolle bei der Entwicklung des kindlichen Gehirns und seiner Sehfähigkeit.

Juli 2022

Welche Gemüse sind reich an Nitrat? Ab wann dürfen sie in der Beikost verwendet werden?

Nitrat an sich ist unbedenklich, doch kann daraus gesundheitsschädliches Nitrit entstehen. Dies kann beispielsweise dann passieren, wenn Brei lange bei Raumtemperatur stehen gelassen wird. Beim Säugling kann Nitrit die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen, insbesondere in den ersten Lebensmonaten.

Wird Beikost im 5. oder 6. Lebensmonat eingeführt, ist daher die korrekte Lagerung und Zubereitung des Breis besonders wichtig. Zusätzlich können nitratarme Gemüse wie Karotten, Kürbis, Broccoli oder Blumenkohl bevorzugt werden. Zu den nitratreichen Gemüsesorten gehören zum Beispiel Fenchel, Kohlrabi, Randen, Spinat und Krautstiele. Es spricht aber nichts dagegen, ab und zu auch mal einen Brei mit Fenchel oder einem anderen nitratreichen Gemüse zuzubereiten. Ab dem 7. Monat sind nitratreiche Gemüse weniger problematisch.

Mit folgenden Tipps kann die Nitratzufuhr und die Bildung von Nitrit reduziert werden:

  • Brei nach der Zubereitung rasch abkühlen lassen und im Kühlschrank lagern
  • Brei bis zum nächsten Tag verbrauchen und nur einmal wieder aufwärmen
  • Lebensmittel vor der Zubereitung möglichst kurz, lichtgeschützt und kühl lagern
  • überwiegend nitratarme Gemüsesorten verwenden wie Rüebli, Kürbis, Brokkoli, Zucchetti und Blumenkohl
  • Saisonales Gemüse aus dem Freilandanbau wählen, denn Treibhaus-Gemüse enthält mehr Nitrat.
  • Bio-Gemüse bevorzugen, weil es weniger Nitrat enthält als konventionell angebautes Gemüse.
  • bei Blattgemüse die Stiele, die grossen Blattrippen und die äusseren Blätter entfernen.
  • Gemüse kurz, lichtgeschützt und kühl lagern
  • Nitratreiches Gemüse garen und Kochwasser nicht weiterverwenden.
  • Nitratreiches Gemüse direkt nach der Zubereitung essen, nicht warmhalten und nicht wieder aufwärmen.

Juli 2022